Weißleim – Der Klassiker in der Werkstatt
Heute schon Weißleim verwendet?
Weißleime sind der Klassiker im Werkstattalltag. Aber auch hier gibt es einiges zu beachten. Wussten Sie, dass der Kontakt mit Eisen zu einer Blaufärbung des Holzes führen kann? Oder dass die offene Zeit des Leimes von der Umgebungstemperatur abhängig ist? Ausserdem ist der Formaldehydgehalt der Produkte immer wieder ein Thema. In unserem Sortiment führen wir deshalb auch formaldehydarme Varianten.
Weißleim basiert auf Polyvinylacetat als Bindemittel und wird deshalb auch als PVAC Leim bezeichnet. Der thermoplastische Dispersionsklebstoff wird zum Verleimen von Weich- und Harthölzern, zur HPL-Flächenverleimung, zur Verleimung von Brettfugen, zur Blockverleimung sowie zur Korpus- und Montageverleimung eingesetzt.
Diese wasserbasierten Holzleime binden physikalisch durch Trocknen ab. Das Wasser verdunstet aus der Klebefuge und/oder wird von den Werkstücken aufgenommen. Weißleime werden für verschiedenste Anwendungen in der Schreinerei benötigt, wie beispielsweise Massivholz-, HPLFlächen-, Block- oder Montageverleimungen. Sie erreichen hierbei sehr gute Festigkeiten. Durch die Zugabe von Härtern können die Klebeeigenschaften von Weißleimen zusätzlich verbessert werden. Wir führen Leime und Härter verschiedener Hersteller und für unterschiedliche Werkstücke und Einsatzzwecke. Unseren Weißleim REDOCOL Kombicoll Super-N gibt es ab jetzt in einem verbesserten Eimer. Der neue Auslauf unten erleichtert die Arbeit und sorgt für eine einfachere Handhabung.
Beanspruchungsgruppen von Holzleim: D1 bis D4
Eine der wichtigsten Klassifizierungen für Weißleime ist die Einstufung in die Beanspruchungsgruppe nach DIN EN 204. Diese sagt etwas über die Wasserfestigkeit des Klebstoffes aus und gibt Rückschlüsse, ab wann möglicherweise auf andere Klebstoffsysteme (bspw. PUR) zurückgegriffen werden sollte.
Innentüren, Möbel und Verkleidungen
Dübelverarbeitung, max. Holzfeuchte 15%
Wohnraum- und Büromöbel
Einwirkung von abfließendem Wasser oder Kondenswasser und/oder gelegentlicher hoher Luftfeuchte und einem Anstieg der Holzfeuchte bis 18%.
Küche-, Badezimmermöbel und Treppen
Innenbereich mit häufiger kurzzeitiger Einwirkung von abfließendem Wasser oder Kondenswasser und/oder gelegentlicher hoher Luftfeuchte.
Anwendungen im Außenbereich: Fenster, Außentüren, Treppen
Einwirkung von abfließendem Wasser oder Kondenswasser und/oder gelegentlicher hoher Luftfeuchte. Im Außenbereich und der Witterung ausgesetzt mit angemessenem Oberflächenschutz.
Der Leimdurchschlag ist vielen ein Begriff und leidiger Begleiter – gerade beim Furnieren. Doch wie kann man eben dieses Phänomen beseitigen oder zumindest reduzieren?
Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zum einen hilft es schon, den Pressdruck zu reduzieren und den Leim etwas dicker anzusetzen. Wichtig ist hierbei vor allem die Auftragsmenge. So reichen i.d.R. etwa 90 bis 100g pro m². Bei stark saugenden Flächen dürfen es auch gerne mal 120g pro m² werden.
Eine einfache Fingerprobe gibt schnell Rückschlüsse: kann man mit dem Finger Spuren in die Leimfläche zeichnen, ist der Auftrag zu hoch. Sollte sich auch bei aller Vorsicht einmal Leim durchgeschlagen haben, gilt es gleich mit warmen Wasser, einem Lappen oder einer Wurzelbürste die Oberfl äche gründlich zu behandeln. Je schneller man nach dem Pressen ist, desto besser funktioniert es.
Weißleime haben in der Regel einen pH-Wert zwischen 3 und 5. Damit werden sie als saure, wässrige Lösung eingestuft. Durch den sauren pH-Wert kann es bei der Verarbeitung von Weißleimen mit bestimmten Holzarten (z.B. Eiche) zu Holzverfärbungen kommen.
Um diesen Verfärbungen vorzubeugen, empfiehlt es sich Klebeversuche durchzuführen. Eine Alternative ist der Einsatz von pH-neutralen Weißleimen. Dadurch wird das Risiko von Holzverfärbungen erheblich reduziert.
Je grösser die Viskosität, desto dickflüssiger (weniger fließfähig) ist das Fluid, je niedriger die Viskosität, desto dünnflüssiger (fliessfähiger) ist es.
Hochviskos – dickflüssig – zähflüssig – z. B. Honig
Niedrigviskos – dünnflüssig – fliessfähig – z. B. Wasser
Die Presszeit ist die Dauer bis zum Erreichen der erforderlichen Mindestfestigkeit. Die Holzart und die Presstemperatur beeinflussen die Presszeit:
- Harthölzer sowie harz- und ölhaltige Hölzer erfordern eine längere Presszeit
- Höhere Presstemperaturen verkürzen die Mindestpresszeit