Kanten manuell verkleben
Die Kantenanleimmaschine ist inzwischen aus keiner Werkstatt mehr wegzudenken. Dennoch gibt es immer wieder Situationen, in denen das Kantenanleimen auch mal ohne Maschine gehen muss - zum Beispiel auf der Baustelle, bei Formteilen oder bei runden Werkstücken. Für die einzelnen Schritte der manuellen Verklebung haben wir zahlreiche praktische kleine Helfer im Sortiment:
Für die manuelle Verklebung von Möbelkanten empfehlen wir Ihnen unseren Kantenleim Redocol Greenline Kantol. Das lösemittelfreie Produkt wurde speziell für das manuelle Verkleben von ABS und PVC Kanten entwickelt. Der mittelviskose Leim zeichnet sich durch eine hohe Anfangshaftung und eine sehr kurze Abbindezeit aus. Eine Weiterverarbeitung ist bereits nach ca. 30 Minuten möglich.
Für das Anpressen verwendet man am besten eine Zulage aus einem beliebigen Holzwerkstoff. Dann werden die Kanten mit Zwingen für ca. 30 Minuten verpresst. Für diese Anwendung eignet sich die praktische Einhand- Kantenzwinge.
Nach dem Entfernen von Zwingen und Zulage lassen sich die Überstände der Kante mit einem Kantenhobel, einem Kantentrimmer oder einer Fräse entfernen. Je nach Stärke der Kante gibt es hier verschiedene Werkzeuge. Für Kanten bis 1 mm Stärke stehen der Kantenhobel Covermatic und der Kantentrimmer AU93 zur Verfügung. Während sich mit dem Kantenhobel immer nur eine Seite der Kante bearbeiten lässt, entfernt der Kantentrimmer die Überstände an beiden Seiten der Kante gleichzeitig. Eine praktische Alternative für Kanten bis 1,5 mm Stärke bietet unser Kantentrimmer RP28. Dieser schneidet zwar immer nur eine Seite der Kante. Dafür verfügt er über eine integrierte Ziehklinge, mit der man in einem weiteren Arbeitsgang den Radius nachbearbeiten kann. Für Kanten ab einer Stärke von 2 mm empfehlen wir die Verwendung einer Oberfräse.
Um die Kanten an den Ecken von rechtwinkeligen Werkstücken passgenau zu kappen, führen wir 5 verschiedene Kantenkappgeräte im Sortiment. Sie eignen sich jeweils zum Kappen von ABS-, Melamin- und Furnierkanten und bearbeiten die Kante mit einem sauber gezogenen Schnitt.
Tipp zum Kappen an runden Werkstücken:
Jeder, der schon einmal eine runde Platte bekantet hat, kennt das Problem: Kürzt man die Kante am Stoss zu stark, entsteht hier eine unschöne Fuge. Deshalb passt man die Kante vor dem Anfahren mit ca. 2-5 cm Überstand an. Um den Überstand bündig einzukürzen, empfehlen wir unser Kantenkappgerät KG20R für die Stossverleimung. Hiermit schneidet man die Kante knapp 0,5 bis 1 mm vor dem Stoss ab. Abschliessend reaktiviert man den inzwischen erkalteten Schmelzkleber mit einem Heissluftfön und drückt das Ende der Kante mithilfe eines kleinen Korkklotzes zum Stoss hin an. Die Kante dehnt sich durch die Hitze entsprechend aus und fügt sich passgenau an den Stoss. Jetzt noch etwas festhalten, bis der Kleber abgebunden ist und die Kante sitzt perfekt.
Das Nachziehen des Radius kann mit der REDOCOL Flachziehklinge oder mit unserer REDOCOL Radienziehklinge erfolgen. Letztere macht die Radiusbearbeitung besonders einfach, denn sie verfügt über feste Schnittführungen für Kanten mit 0,4, 1 oder 2 mm Stärke.
Beim Abfräsen von Kunststoffkanten werden an den Kantenrändern häufig leichte Bearbeitungsspuren und Weissbruch sichtbar. Unsere Sisalbürste REDOCOL ist durch ihre spezielle Sisal-Tuch-Kombination das perfekte Werkzeug, um Kanten nachzuglätten und entstandene Bearbeitungsspuren zu beseitigen. Zusätzlich werden Materialreste abgetragen und auch Weissbruch effektiv beseitigt. So erhält man die Farbbrillanz der Kante auch am Radius.
Tipp zum Entfernen von Weissbruch in engen Radien:
In engen Radien entsteht Weissbruch manchmal auch an der Oberfläche der Kante. Hier schafft ein herkömmlicher Heissluftfön Abhilfe. Durch die Erwärmung des Materials verschwinden die weissen Stellen auf der Kante wieder. Kurz den Fräsradius mit der Sisalbürste nachpolieren, fertig!