6 Tipps für das perfekte Kantenfinishing
Beim Anfahren der Möbelkante kommt es auf äusserste Präzision an. Dann lassen sich beste Ergebnisse erzielen. Egal ob mit modernster Nullfugentechnologie oder mit klassischer EVA- oder PUR-Verklebung: Erstklassige Ergebnisse lassen sich nur erzielen, wenn alle Produktionsschritte bei der Kantenverarbeitung perfekt aufeinander abgestimmt sind. Mit den folgenden 6 Tipps sollte die optische Nullfuge immer gelingen:
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Die Aggregate zur Werkstückvorbereitung sind die Basis perfekter Fugen zwischen Platte und Kante. Hier ist ein hochwertiger Fügefräser entscheidend für die Qualität. Die besten Ergebnisse lassen sich nach Erfahrung unserer Experten hier mit Diamant-Werkzeugen erzielen.
Durch zu hohen Druck an der Hauptandruckrolle wird die Kante im Eckbereich von der Platte gehoben. Auf den letzten 4 bis 5 cm des Werkstücks bleibt die Fuge sichtbar. Der optimale Druck beträgt zwischen 1,5 und 3,0 bar an der Hauptandruckrolle und zwischen 3 und 4 bar an den nachgelagerten Andruckrollen.
Wenn z.B. bei stärkeren Kanten oder bei Postforming- oder Softforming-Profilen die Ecken des Kantenmaterials rund gefräst werden sollen, empfehlen wir für die Längskanten das Kappen mit Überstand. Beim Verarbeiten der Querkanten ist das Kappen mit Überstand abzuschalten.
Nach dem Bündigfräsen folgt das Radius- bzw. Fasefräsen. Wenn hier zu viel Material abgenommen wird, kann die Finish-Bearbeitung nicht zufriedenstellend ausgeführt werden. Die Regel lautet: 0,1 bis 0,15 mm für die Ziehklinge stehen lassen. Das verhindert Messerschläge / Rattermarken auf der Kantenoberfläche. Dass für die optimale Verarbeitung immer mit scharfen Werkzeugen gearbeitet wird, versteht sich von selbst.
Beim Bündigfräsen und Profilieren der angeleimten Kante hinterlassen die Messer der Fräswerkzeuge feine Unebenheiten (Rattermarken) auf der Kantenoberfläche (Messerschläge). Dieser optische Fehler wird mit der Profilziehklinge entfernt. Es ist wichtig, dass die Ziehklinge perfekt eingestellt ist. Eine zu tief eingestellte Ziehklinge äussert sich in einer deutlich sichtbaren Fuge. Die Trägerplatte wird offen und anfällig für eindringende Feuchtigkeit. Es kann zum Aufquellen der Trägerplatte kommen.
Den finalen Abschluss übernehmen die Leimfugenziehklinge und das Schwabbelaggregat. Die Leimfugenziehklinge entfernt den herausgequollenen Leim an der Ober- und Unterseite der Platte durch flächenbündiges Abscheiden der Leimraupe. Wichtig sind scharfe Werkzeuge und nicht verschmutzte oder verstopfte Werkzeugschneiden. Das Schwabbelaggregat als letzter Schritt nimmt Verschmutzungen, Fräsreste und überschüssige Reinigungsmittel auf, nebenbei wird der Radius der Kante poliert. Wichtig beim Schwabbelaggregat sind die Einstellung und Ausrichtung zur Plattenkante und der Verschmutzungsgrad der Schwabbelscheibe. Zu stark verschmutzte Schwabbelscheiben können an hellen Leimfugen Verschmutzungen und unschöne Spuren hinterlassen. Schwabbelscheiben sollten regelmässig gewechselt werden. Zu empfehlen sind Kombinationen aus Sisal und Tuch.